Willkommen im Umweltprojekt, César Burneo!

Roman Lütolf
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Hallo César, kannst du uns erzählen, was für Erfahrungen du mitbringst?

Sehr gerne. Ich habe einen Universitätsabschluss als Wirtschaftsingenieur und einen Master of Business Administration. Nach meiner Ausbildung habe ich zuerst einige Jahre in verschiedenen Firmen in der Betriebswirtschaft gearbeitet.

Im Jahr 2000 trat ich einen Stelle bei der Umweltschutzfachstelle des Grossraums Quito an. Da koordinierte ich diverse Umweltprojekte und war das erste Mal beruflich mit umwelttechnischen Themen konfrontiert. Später war ich unter anderem in der Administration der öffentlichen Parks von Quito tätig und rutschte schliesslich ich in den Bereich Abfallentsorgung und Abfallbehandlung hinein. Kurz darauf bin ich zur Stiftung SEMBRES gestossen.

Wie hast du die Stiftung SEMBRES kennengelernt?

Zu meiner Zeit bei der Umweltfachstelle von Quito hatten wir ein Projekt zur Aufforstung und Pflanzenpflege im Park "Las Cuadras" im Süden der Stadt. Die Stiftung SEMBRES war dabei an Unterhaltsarbeiten im Park und der Pflanzenzucht beteiligt. So entstand der erste Kontakt. Später in der Abfallwirtschaft kam es erneut zum Kontakt, weil die Stiftung am Transport beteiligt war.

Wie sieht bei dir ein typischer Arbeitstag aus?

Grundsätzlich teile ich meine Arbeit in drei Bereiche auf. Als erstes müssen Kontakte geschaffen und Beziehungen gepflegt werden. Dies aus dem Grund, weil wir von vielen Firmen und Organisationen Abfälle gespendet bekommen. Dafür ist die Kommunikation und die Ausarbeitung von guten Abkommen entscheidend. Es geht darum, neue sowie alte Partner zu besuchen und sie von unseren Projekten zu überzeugen, damit wir neue Partnerschaften dazugewinnen und die alten nicht verlieren.

Der zweite Bereich meiner Arbeit befasst sich mit der Planung und Organisation von Aufforstungsprojekten in Zusammenarbeit mit Privatunternehmen.

Im dritten Bereich meiner Arbeit geht es um die Koordination und Administration des alltäglichen Betriebs. Dort arbeite ich z.B. an der Optimierung von Kosten, aber auch von Abfallrouten. Allgemein bezieht es alles mit ein, was mit der Personalplanung zu tun hat. Diesen Teil der Arbeit mache ich gemeinsam mit Sebastian Chiriboga, dem anderen Ingenieur des Umweltprojekts von SEMBRES.

Hinzu kommen einige kleinere Arbeiten im Umweltbildungsprojekt der Stiftung, wie beispielsweise dem Umweltlehrpfad auf dem Gelände der Stiftung. Dafür ist aber mehr Sebastian verantwortlich und ich bin eher Ansprechpartner, falls es mal eine zweite Meinung braucht.

Cesar und Sebastian

César (links) und Sebastian (rechts) arbeiten für das Umweltprojekt.

Was gefällt dir am besten an deiner Arbeit?

Mich fasziniert es, einen direkten Einfluss auf die Umweltsituation der Stadt Quito und im weiteren Sinne auf die ökologische Situation auf der Erde zu haben. Ich bin der Meinung, dass wir als Gesellschaft die Verantwortung tragen, unseren Kindern und Enkelkindern einen intakten Planeten zu hinterlassen. Mit meiner Arbeit versuche ich einen kleinen Teil dazu beizutragen.


Ein zweiter Punkt, der mir sehr gefällt, ist die soziale Arbeit der Stiftung, die vom Erfolg im Umwelt- und Recyclingprojekt profitiert. Schliesslich fliesst der Gewinn der Umweltprojekte in die sozialen Projekte und unterstützt diese so indirekt. Es freut mich, den Leuten in unserem Land, die unsere Hilfe brauchen, etwas zurückgeben zu können und für eine hoffentlich bessere Zukunft zu sorgen.

Wie siehst du die Zukunft der Stiftung?

Es gibt viele Punkte, bei denen wir in Zukunft anknüpfen wollen. Wir wollen eine höhere Selbstfinanzierung erreichen, damit wir das Sozialprojekt ausweiten können. Dabei überlegen wir beispielsweise, nicht nur in Pomasqui, sondern in der ganzen Stadt Quito präsent zu sein. Dies wollen wir erreichen, indem wir unsere Projekte (Umweltlehrpfad, Aufforstungsprojekte usw.) populärer machen, Allianzen und Partnerschaften schaffen und pflegen und ökonomisch bessere Verträge ausarbeiten. Ausserdem wollen wir in Zukunft unsere Recyclingmaterialen vermehrt direkt an die Recyclingfirmen verkaufen, und so ohne Zwischenhandel einen besseren Preis erzielen.

Zusammengefasst wollen wir eine ökonomisch stabil funktionierende Stiftung, die ihre Umwelt- und Sozialprojekte durch eine effiziente Unternehmungsführung und Administration, gemeinsam mit der grossartigen Unterstützung aus der Schweiz, auf die ganze Stadt Quito ausweiten kann.

Vielen Dank, César, und weiterhin einen guten Start!